Suchmaschinenoptimierung, kurz SEO, ist ein wichtiger Aspekt, wenn es darum geht, die eigene...
Viele Kunden, die Avidly in Deutschland unterstützt, haben ein typisch deutsches Problem: Wie spreche ich Personen an, die meine Inhalte empfangen und hoffentlich auch lesen und sich zudem davon angesprochen fühlen sollen? Dies ist eine Diskussion, die die meisten meiner internationalen Kollegen kaum nachvollziehen können. Unsere Kollegen aus UK empfehlen uns “Hi John”, unsere finnischen Kollegen verstehen nicht, wo das Problem bei “Hei Eino” sein sollte, und die Dänen greifen auf das formelle “Kære” in der Regel nur dann zurück, wenn sie Vertreter des Königshauses ansprechen. Doch wie wir alle wissen, ist das hier in Deutschland leider nicht ganz so einfach.
Aber wie kam es überhaupt dazu, dass sich wieder ausgerechnet wir Deutschen so viele Gedanken über ein auf den ersten Blick banales Thema machen? Ist dieses Gehabe um eine formelle Anrede nicht schon längst in die Jahre gekommen und der informelle Umgang bereits überall in der Geschäftswelt verankert? Wie kann man dieses ständig diskutierte Thema ad acta legen und insbesondere dafür in HubSpot eine konsistente Lösung aufsetzen?
Du, Ihr, Er, Sie – eine deutsche Geschichte
Eine zentrale Grundregel der meisten Sprachen ist die Abgrenzung der eigenen – oder ersten – Person zu der Person des Gegenüber – der zweiten Person. Daneben gibt es dann noch eine außenstehende, die dritte Person. In einigen Sprachen, darunter Altgriechisch, Latein, Französisch, Englisch und eben auch Deutsch bilden die erste, zweite und dritte Person in Singular und Plural grammatikalische Grundaxiome.
Bis ins 16. Jahrhundert hinein verwendete man für eine formelle Kommunikation auf Deutsch anstelle der zweiten Person Singular – also dem Du – die zweite Person Plural – das Ihr. Man kennt dies als den Pluralis Majestatis von Darstellungen mittelalterlicher Könige und Fürsten und findet es heute in verschiedenen romanischen Sprachen wieder. Im 16. Jahrhundert ging die deutsche Sprache in ihrer Anrede jedoch einen eigenen Weg: Die Deutschen wechselten in ihrer formellen Anrede zu der dritten Person Singular: "Hat Er gut gespeist?" "Hatte Sie einen angenehmen Abend?"
Ende des 17. Jahrhunderts wurden diese beiden Sprachformen des Respekts im sogenannten Plural-Sie vereint: Wenn wir also heutzutage Personen siezen, ist dies noch immer im 3. Person Plural: “Haben Sie/sie daran gedacht, den API-Key auszutauschen?” Mit dieser Frage können Sie als Leser oder an dieser Kommunikation nicht teilnehmende Dritte gemeint sein - die einzige Unterscheidung liegt in der Groß- bzw. Kleinschreibung.
Der Universalgelehrte Georg Christoph Lichtenberg konstatierte bereits zum Ende des 18. Jahrhunderts, dass die Deutschen zur selben Person „bald ‚Du‘, bald ‚Er‘, bald ‚Ihr‘, bald ‚Sie‘“ sagen würden. Die Verwirrung über dieses Thema ist also keine sonderlich neue.
Siezen ist voll out – oder etwa nicht?
In der Generation meiner Großeltern war es unvorstellbar, die eigenen Eltern mit Du anzureden. Die damalige Zeit war geprägt von Diktatur, Krieg und Elend; hohle Überhöhungen der Mutter- und Vaterrolle versuchten, den Zusammenhalt in der Gesellschaft zu forcieren. Auch in der Generation meiner Eltern gehörte es sich in ordentlichen Haushalten nicht so wirklich, die Eltern zu duzen. Und noch zu meiner späteren Schulzeit wäre ich nicht im Traum auf die Idee gekommen, die Eltern meiner Schulkameraden ohne explizite Erlaubnis zu duzen.
Seitdem hat sich viel verändert. Ich fühle mich nicht respektiert, sondern einfach nur sehr alt, wenn ich von jüngeren Personen per Sie angesprochen werde und diese überrascht darauf reagieren, wenn ich ebenso antworte. Anglizismen dominieren insbesondere die IT-Geschäftswelt und die hierarchische Distanz wird in vielen Unternehmen durch eine Du-Kultur abgeflacht. Auch wir bei Avidly, die wir über mehrere Jahre hinweg Kundenbeziehungen pflegen, bevorzugen sowohl bei internen als auch externen Prozessen das Du.
Doch ganz so einfach ist es nicht. Wir können in Deutschland nicht einfach annehmen, dass es schon in Ordnung ist, mit jeder Person ohne deren Einverständnis informell zu kommunizieren. Ein Großteil der Beschäftigten in Deutschland – und dazu zähle ich auch mich – ist mit dem Verständnis aufgewachsen, dass die Du-Anrede sozusagen verdient sein sollte. Im persönlichen Kontakt ist sie zwar das Erste, was ich anbiete, aber ich will es anbieten dürfen, um auch meinem Gegenüber den angemessenen Respekt zu zollen. Bei einer ersten Kontaktaufnahme ist es mir unangenehm, einer mir völlig unbekannten Person eine Mail zu schreiben à la “Hi Günther, wir kennen uns zwar nicht, aber lass mal zusammen auf einen richtig geilen Business Case committen."
Die Lösung aller Probleme – Avidly x HubSpot
Und damit nicht genug! Wenn es nur das Problem der formellen vs. informellen Anrede gäbe, wäre das Ganze aus einer automatisierungstechnischen Sicht noch relativ einfach zu lösen - und auch nicht sonderlich innovativ. Interessanter wird es jedoch, wenn wir noch das Geschlecht berücksichtigen, welches für eine korrekte Formulierung von “Sehr geehrte/r Herr/Frau <last name>” oder “Liebe/r <first name>” unumgänglich ist - und sich zudem stark grammatisch in der Sprache niederschlägt. In einer zunehmend diversen Gesellschaft will sich nicht jede Person einem Geschlecht fest zuordnen. Seit drei Jahren ist in Stellenanzeigen entsprechend die Unterscheidung in m/w/d verpflichtend. Sollte es da nicht auch in einem CRM- / Marketing Automation System ähnliche Möglichkeiten und Standards geben? Allerdings stößt man hier schnell auf verschiedene Fallstricke, gibt es in der deutschen Sprache schließlich verschiedene Konzepte und Ansätze für diverse Ansprache, jedoch keine einheitliche Lösung und insbesondere keine einheitlich akzeptierten Begriffe der Anrede.
Angesichts all dieser Hürden wäre es natürlich schon recht angenehm, wenn sich die größte HubSpot-Agentur der Welt mal darüber Gedanken gemacht hätte, all das in einem Workflow aufgesetzt hätte und es dann auch noch ohne jegliche Entry Barrier allen HubSpot-Nutzern zur Verfügung stellen würde.
Genau das haben wir getan – Wir haben den gesamten Prozess der Personalisierung und Automatisierung von deutschen Anreden aufgebaut und bieten ihn zum direkten Download an. Und damit es möglichst einfach ist, dies in alle Kontaktformulare und die dazugehörigen Prozesse einzubauen, haben wir noch ein Beispielformular sowie die Struktur beigefügt, die eine Anrede in E-Mails haben sollte. All das finden Sie, wenn Sie auf das untenstehende Bild klicken.
Kennen Sie Leute, die in HubSpot arbeiten und auch nach so einer Lösung suchen? Sharing is Caring - In diesem Sinne wünschen wir Euch einen tollen Jahresendspurt.
Wichtiger Hinweis: Der Workflow kann nur mit einer Hubspot Marketing, Sales oder Service Hub Professional bzw. Enterprise Lizenz umgesetzt werden. Bei Bedarf unterstützen wir mit unserem vielseitigen Team beim Design, der Implementierung und der Pflege komplexer HubSpot-Accounts. Sprechen Sie uns einfach an.